Das wichtigest in Kürze
– Der Mobilfunkausbau stockt, die Aktienkurse sinken, die Nachfrage wird stagnieren
– Der Bund will den Schwerpunkt des zukünftigen Hochbreitbandnetz auf Glasfaser legen (strahlungsfrei) 🙂
– Standortdatenblätter können neu an analyse@schutz-vor-strahlung.ch gesendet werden für eine Kurzanalyse.
Aktuelle Lage zu 5G weltweit
Nach der grossen Euphorie in den Medien und der Werbung für 5G macht sich langsam aber sicher Ernüchterung breit. Die Verkäufe für 5G-Antennen der Firmen Ericsson und Nokia (beides Antennenhersteller) sind allen voran in Nordamerika stark eingebrochen, es gibt viele Entlassungen und auch die Aktienkurse sinken auf den tiefsten Stand der letzten zehn Jahre!
Finanzanalysten gehen davon aus, dass die 5G-Einführung zu rasch vorangetrieben wurde, der ultimative Use-Case aber bis heute ausgeblieben ist und der „Peak“ damit jetzt schon überschritten ist. Das heisst: Das Interesse an 5G ist geringer als erwartet, und die Dividenden für die Investoren bleiben aus. Viele ziehen sich zurück und verkaufen ihre Aktien. Es ist also auch den Investoren klar geworden, das 4G eigentlich völlig ausgereicht hätte.
Nur der chinesische Staatskonzern Huawei glaubt weiterhin, dass 5G ein grossartiges Wachstumspotential schaffe. Ob jemand dieses dann auch nutzt, ist fraglich. Mit der Freigabe der 5G-Frequenzen für sogenannte „Campus-Netzwerke“ können Firmen hausinterne 5G-Netzwerke bauen. Damit sind sie unabhängig vom öffentlichen 5G-Netz, sie benötigen lediglich einen Glasfaseranschluss. Das Argument „5G ist für die Wirtschaft“ trifft nur noch auf die Unterhaltungsindustrie zu, da rund 70% der über das Smartphone konsumierten Daten Videos sind.
Bund will Glasfaserausbau fördern
Während die Schweiz den Fokus auf 5G legte, bauten viele andere Länder ihr Glasfasernetz rasch aus. Spanien hat bereits über 98% der Haushalte mit Glasfaser erschlossen (Schweiz 30%). Dies ist auch nachvollziehbar: Die allermeisten Daten für Fernsehen, Internet, Büroarbeitsplätze, Videokonferenz und so weiter fliessen über das Festnetz. Für die Wirtschaft ist somit in erster Linie der Glasfaserausbau wichtig.
Auf Drängen des Kantons Tessin hin gab der Bundesrat Studien und einen Bericht in Auftrag, wie die Schweiz ihr (endgültiges) Datennetz ausbauen könne, der Bericht „Hochbreitbandstrategie des Bundes“. Der Bund möchte diesen Ausbau subventionieren, weil er bisher eher schleppend voranging.
Konstant blockierter Ausbau zeigt Wirkung
Die Schwierigkeiten beim Mobilfunkausbau liegen tatsächlich bei den stockenden Bewilligungsverfahren. Noch immer sind über 3‘000 Verfahren blockiert. Das ist unser aller, grosser Verdienst! Dank dieser Verzögerungstaktik wird der 5G-Ausbau stark ausgebremst, die ursprünglich geplanten 1‘200 Antennen-Neubauten pro Jahr kommen mehrheitlich gar nicht erst zur Baupublikation. Ursprünglich war von total 23’000 neuen Antennen die Rede! Zurzeit wird in zahlreichen Gemeinden der Schweiz Glasfasernetze gebaut, auch ohne Subventionen. Das Wachstum der mobilen Daten sank von 100% (2017) auf 25% (2021) für 2022 wird die Zunahme wohl noch 18% betragen. Eine Verdoppelung der Datenmengen ist Vergangenheit. Wenn es so weitergeht, dann wird in drei Jahren kein Wachstum mehr feststellbar sein. Das Glasfasernetz wird weitere Entlastung der Mobilfunknetze bringen. Es ist also absehbar, dass die Baugesuche für Neubauten zurückgehen werden.
Im Kontakt mit den Medien bemerkt man, dass sicher deren Haltung ändert. Es ist plötzlich salonfähig, sich gegen 5G zu äussern! Letzte Woche war im „Schweizer Bauer“ ein Artikel über blinde Kühe nach einer Antenneninstallation, diese Woche wird über die Schädlichkeit von Mobilfunkstrahlung für Spermien berichtet. Und auch über EHS kam ein Beitrag in der Tagesschau, wobei erstmals kein Mobilfunkbefürworter oder „Wissenschaftler“ interviewt wurde. Das Thema kommt derzeit bei den Medien an, auch in der Westschweiz, und wird auch in Zukunft noch immer öfter aufgegriffen werden. Eindrücklich sind auch die 59% der Personen, denen gemäss einer Umfrage Strahlung Sorgen macht. Jede gemachte Einsprache unterstützt das Bild des grossen ungebrochenen Widerstands gegen 5G und bringt den Mobilfunkbetreibern unerwünschte Arbeit, so dass sie mit ihrem Vorhaben kaum vorwärts kommen.